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Das Helbetal

Die "Steinerne
Jungfrau"

Die Sagen von der Steinernen Jungfrau

In den Dörfern der Hainleite erzählt man ganz unterschiedliche Sagen über das alte Steinkreuz.Foto Steinkreuz Hier haben wir ein paar der bekanntesten zusammengestellt. Sie sind nach den Großwendener Geschichten von Friedrich Beate wiedergegeben.

Variante 1.

In dem auf der Hainleite in früheren Zeiten gelegenen Dorfe Schierenberg (siehe die Anmerkungen zum Backhaus), das früher gewöhnlich Schirmer gennannt wurde, befand sich ein stattlicher Klosterhof, der den Mönchen von Gerode (Eichsfeld) gehörte. Der Vogt des Hofes besaß eine Tochter, die wegen ihrer Schönheit und Sittsamkeit der Liebling des ganzen Ortes war. Doch ihr schönster Schmuck war ihr mildtätiger Sinn und die Liebe zu den Armen und Elenden. Zog in irgendeiner Hütte Not und Krankheit ein, galt es Tränen des Kummers zu trocknen, so war sie sogleich mit ihrer Hilfe bereit. Kein darbendes Bettlerkind ging unbeschenkt vor ihrer Tür vorüber.

Einst ging die Jungfrau nach dem Dorfe Harzungen (heute Wüstung, siehe Helbeburg), dessen stattliche Gebäude sich auf dem jenseitigen Ufer des Helbetales erhoben, um verschiedene Haushaltsbedürfnisse einzukaufen. Nachdem dies Geschäft besorgt war, fiel ihr ein, für ein krankes Nachbarkind ein kleines Geschenk mitzunehmen. Obwohl ihre Kasse beinahe erschöpft war, gelang es ihr, noch eine Reihe Semmeln zu erstehen. Diese in dem Arm und das gefüllte Körbchen in der Hand, trat sie mit munteren Schritten den Heimweg durchs Tal an. Schon hatte Sie den hohen Talrand beinahe erstiegen, als plötzlich mehrere Räuber, welche das Mädchen schon von weitem erspäht hatten, aus dem dichten Tannengebüsch stürzten und Geld und Kostbarketen von ihr forderten. Das besorgte Mädchen ward überwältigt und sank endlich, aus mehreren Wunden blutend, entseelt ins Gras. Zum Andenken an diese Tat ließ der betrübte Vater, unter Hilfe der Dorfbewohner, ein steinernes Denkmal setzen, auf welchem das Bild der Jungfrau, mit einem Körbchen in der Hand und den Semmeln im Arme, dargestellt war.

Bemerkung: Der Verfasser dieser Geschichte bringt unglaublich viel Lokalkolorit in die Geschichte ein, doch gibt es viele Ungereimtheiten. Zur Zeit als der Klosterhof in Schierenberg noch dem Kloster Gerode gehörte, vor 1431, ging man nicht zum Einkaufen ins Nachbardorf, sondern buk die Semmeln im eigenen Backofen, außerdem standen damals sicher noch keine Tannen oder Fichten am Hang über dem jetzigen Haus an der Helbe. Die stattlichen Häuser des Dorfes Harzungen sind um dies Zeit nicht vorstellbar.


Variante 2.

Vor langen Zeiten lebte auf Lohra ein Holzbauer, der in den gräfliche Forsten den Holzbedarf für die Schlossküche fällen musste. Von Wohlhabenheit konnte bei ihm freilich keine Rede sein, aber dennoch fühlte er sich behaglich in seinem Hauswesen. Zu dieser häuslichen Behaglichkeit trug besonders seine Tochter Margarete bei, die sich durch Sittsamkeit und Frömmigkeit vor allen Mädchen ihrer Umgebung auszeichnete.Dies Vorzüge wusste auch der Sohn des Turmwächters Siebert zu schätzen und hatte sich darum mit ihr versprochen.

Das war aber dem Jäger des Grafen zuwider, denn er hätte die schöne Margarete um sein Leben gern für sich gewonnen. Aber alle seine Schmeichelworte hatten nicht vermocht, die bisherige Abneigung des Mädchens gegen ihn zu überwinden. Der glückliche Erfolg seines Nebenbuhlers entfachte die Eifersucht des Jägers zur hellen Flamme, und er beschloss, Siebert zu verderben. Die Gelegenheit dazu wusste er bald herbeizuführen. Unter dem Schlossturm nämlich befand sich das Burgverließ, das gewöhnlich mit einer eisernen Falltür verschlossen war. Eines Abends, als Siebert den Turm bestiegen hatte, öffnete der Jäger die Falltür, und als jener in der Dunkelheit wieder hinabstieg, stürzte er in die Tiefe, wo er zerschmettert ankam. Tage und onde vergingen, ohne dass jemand erfuhr, wo er geblieben war.

Der Schmerz Margaretes um den Verscholenen war grenzenlos. Nachdem sich aber der erste Schmerz gemildert hatte, versuchte der verhasste Jäger, sich ihr wieder zu nahen und meinte, nun gewiss zum Ziel zu kommen. Da er aber deutlich merken konnte, dass ihre Abneigung gegen ihn unüberwindlich sei, führte ihndie Bosheit seines Herzens zu dem teuflischen Entschlusse, auch sie für immer zu beseitigen. Er wusste, dass die Jungfrau tagtäglich ihrem Vater das Mittagbrot in den Wald brachte, und diesen Umstand nutzte er für seinen Plan.

Er versteckte sich an dem nördlichen Abhang des Helbetales hinter einem dichten Tannengebüsch. Als das Mädchen ahnungslos mit einem Körbchen am Arme , in dem sich Brot und Butter befand, nahte, eilte es aus seinem Versteck hervor und erschlug es mit einem dicken Knotenstock. Darauf verschwand er und ließ sich niemals wieder in der Gegend sehen.
Der Graf von Lohra aber, dem Margarete so lieb wie sein eigenes Kind war, ließ ihr an der Mordstelle ein steinernes Denkmal setzen, an dem die Jungfrau mit einem Körbchen abgebildet war.

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